Die Germanen befinden sich nach dem Auswärtssieg in Berlin weiter auf Kurs. Nach der Niederlage im Lokalderby fing sich die Mannschaft und zeigte in diesem Spiel, dass sie auch harte und enge Spiele für sich entscheiden kann. So ganz wollte die Angriffsmaschinerie der Lister zunächst nicht ins Rollen kommen. Die Berliner Verteidigung rückte schnell vor und brachte das schnelle Reihespiel der Germanen ins Stocken. Es waren daher Einzelaktionen nötig um die Verteidigung der Hausherren zu brechen. Nach 10 Minuten nahm sich Jarrod Saul dann ein Herz und den Ball, ließ mehrere Verteidiger aussteigen und konnte außen ins Malfeld einlaufen und schließlich mittig ablegen. Die Erhöhung besorgte standesgemäß Verbinder Koch. Der Jubel über die Führung währte dennoch nur kurz, denn quasi im Gegenzug legten die Gastgeber ebenfalls ihren ersten Versuch und glichen mit der Erhöhung aus. Daraufhin wurde die Partie hart umkämpft und blieb trotzdem stets fair. Viele Handlingfehler auf beiden Seiten verlangsamten den Spielfluss. Erneut war es Saul der dann in Minute 25 zum nächsten Versuch einlief, der abermals von Koch erhöht wurde und den Pausenstand markierte. In den restlichen 15 Minuten wog das Spiel hin und her, ohne das sich eine Mannschaft einen klaren Vorteil verschaffen konnte. Mal war das Gedränge der Hausherren überlegen, dann funktionierte wieder eine Gasse der Lister spektakulär und dennoch wurden meistens jeweils in der nächsten Phase ein Turnover produziert. Das 14:07 Halbzeitergebnis erfreute somit wohl die wenigsten und folgerichtig forderte Trainer Lindsay seine Germanen in der Halbzeitansprache dazu auf mehr vom eigenen Repertoire einzubringen und das eigene Spielsystem zu etablieren.
Kapitän Stefan Mau nahm sich dies allen voran zu Herzen und zeigte in Hälfte zwei vollen Einsatz. Mit krachenden Taklings hielt er die Verteidigung der Lister zusammen.
So richtig ins Spielsystem wollten die Germanen aber dennoch nicht finden und so war es erneut eine glanzvolle Einzelaktion, die die nächsten Punkte auf die Anzeigetafel brachte. Daniel Koch sammelte einen eigenen Bodenroller auf lief ungehindert ein. Die Erhöhung von außen gelang allerdings nicht, sodass die Berliner in Schlagdistanz blieben. In Minute 52 zeigte Koch dann erneut seine Qualitäten als einer einen Überkick perfekt timte und Maurice Riege diesen fing. Die Erhöhung im Anschluss war dann leichtes Spiel. Durch diesen Doppelschlag aufgeweckt griffen nun die Berliner Hausherren an und kamen nach weiteren 10 Minuten auch zum 2. Versuch. Germania schwächte sich in der Folge selbst mit einer gelben Karte und trotzdem blieb das Malfeld der Lister während der numerischen Unterzahl sauber. Kurz vor Schluss fing Jarrod Saul einen Ball heraus, lief ins Malfeld und besiegelte das Schicksal der Berliner. Mit der letzten Aktion verwandelte Koch dann noch einen Straftritt und stellte das Endergebnis von 36:12 aus Sicht der Lister her.
Nach dem Spiel bleibt festzustellen, dass auch ein hart erkämpfter Sieg ein Sieg ist und der Druck auf den Tabellenführer Hannover 78 somit aufrecht erhalten bleibt. Die Aufgabe der nächsten Wochen ist es dennoch weiterhin das Spielsystem zu verinnerlichen, die Chancen weiterhin so konsequent zu nutzen und auch gegen die meistens physisch überlegenen Gegner mit dem Sturm in den Standards ordentlich gegen zu halten. Sollte dies gelingen, darf eine spannende Rückrunde erwartet werden. Zuvor heißt es aber auch gegen die kommenden Gegner zu bestehen. In den nächsten Wochen geht es dabei gegen die beiden überraschend stark aufspielenden Aufsteiger. Kommt auch zu diesen Spielen und unterstützt die Lister Germanen.