Im zweiten Spiel des Tages lag es an der Alten Herren den Spieltag gegen Bothfeld zumindest noch ausgeglichen zu gestalten. Mit Christian Bunte, Björn Reinke, Patrick „Eppi“ Swora, Christian Gerlach und Steffen Kahrau von Links nach Rechts sowie Johannes Rinne am Kreis und Robert Nillies im Tor ging die Sieben von Trainer Volker Belde ins Spiel. Beide Mannschaften begannen mit einer konzentrierten Abwehrleistung. Die wenigen guten Möglichkeiten, die sich in den ersten Minuten ergaben, wurden von den starken Keepern auf beiden Seiten pariert. Folgerichtig fiel erst in der achten Minute das erste Tor – bezeichnenderweise durch einen abgefälschten Ball. Auch beim Tor zum 0:2 für die Gäste hatte die eigene Abwehr noch ihre Hände im Spiel.
Germania brauchte bis zur elften Minute um nach einer schnell durchgeführten zweiten Welle zum ersten Mal einnetzen zu können. Von nun an lief es auch im Angriff effektiver und nach zwei schönen Toren von Steffen Kahrau konnten die Germanen zum 4:4 ausgleichen. Die anschließende Führung nach einem erfolgreichen Tempogegenstoß durch Björn Reinke zwang Bothfeld zu einer ersten Auszeit nach gut 15 Minuten. Nach der kurzen Verschnaufpause gingen beide Abwehrreihen wieder konzentriert ins Spiel. Es folgte ein ausgeglichenes Spiel, bei dem Vorsprünge schnell egalisiert wurden. Erst in der 29. Minute konnte sich Germania durch einen der unnachahmlichen Unterarmwürfe von Eppi aus dem Nichts zum ersten Mal mit zwei Toren absetzen. Mit einer Überzahl im Rücken – Björn Reinke kassierte die ersten zwei Minuten des Spiels – wollte Bothfeld den Spielstand zur Halbzeit zumindest noch auf einen Zähler reduzieren. Doch ein technischer Fehler auf Seiten der Bothfelder wurde von den schnell reagierenden Patrick Rasche und Uwe Fillmer zum 11:8 Halbzeitstand genutzt.
Die zweite Halbzeit begann so wie die erste über weite Strecken ablief; ein ausgeglichenes Spiel plätscherte um die 3-Tore-Führung der Germanen vor sich hin. Erst in der 42. Minute sollte sich mit der ersten 5-Tore-Führung daran etwas ändern. Zwei Minuten später konnte die Führung sogar auf sechs Tore aufgebaut werden nachdem Björn Reinke clever ein Offensivfoul zog und erneut Patrick Rasche am gedankenschnellsten reagierte und vorne einnetzte. Die folgende Auszeit von Bothfeld änderte erst mal wenig am Spielverlauf. Gut sechs Minuten vor Schluss hatten die Hausherren beim Stande von 19:14 eine vermeintlich beruhigende 5-Tore-Führung.
Da Bothfeld sich jedoch noch nicht geschlagen geben wollte, wurde das Spiel zusehends nickliger. Die Germanen ließen sich davon anstecken und kassierten in der Folge einige Zeitstrafen. In Unterzahl schmolz der Vorsprung der Germanen. Über ein 19:17 in der 57. Minute gefolgt von einer erneuten Unterzahl konnte Bothfeld in der 58. Minute den Anschlusstreffer erzielen. Nach einem glücklosen Angriff der Hausherren ging Bothfeld gut 90 Sekunden vor Schluss in den Angriff, der der letzte des Spiels werden sollte.
Die taktische Marschrichtung der Bothfelder war offensichtlich: Zeit von der Uhr nehmen, mit dem letzten Wurf den Ausgleich erzielen und Germania List keine Zeit mehr für eine erneute Führung lassen. Das passive Spiel und Festmachen-lassen der Bothfelder wurde vom Schiedsrichter nicht mit dem gehobenen Arm geahndet und so kamen die Gäste acht Sekunden vor Schluss bei angehaltener Uhr mit einem Freiwurf in halblinker Position in eine gute Wurfposition. Der folgende Freiwurf konnte die Mauer überwinden, prallte jedoch vom Gebälk an die Hallendecke – Jubel bei den Germanen und den zahlreichen Anhängern auf den Rängen.
Für Germania am Ball: R. Nillies, U. Fillmer (4), S. Müller-Rother, C. Ehrenbruch (1), V. Belde, P. Swora (4), B. Reinke (4), P. Rasche (1), S. Kahrau (3), C. Bunte (3), C. Gerlach, D. Brandt