Fangen wir dieses Mal mit dem Ende des Spiels an. Einige Spieler der Ersten Handballherren von Germania List wirkten nach Ende des Spiels immer noch völlig konsterniert und standen nach der 16:23 Heimpleite gegen den TuS Wettbergen mit leerem Blick in der Sahlkamphalle herum. Und diese Niederlage war, insbesondere in der Höhe, eigentlich völlig unnötig. Trainer Michel Thormann war auch ein paar Tage nach dem Spiel beim Training mit der Mannschaft noch immer ein wenig fassungslos darüber, dass man gegen diesen schlagbaren Gegner so klar verloren hatte. Aber wie war es dazu gekommen?
Eigentlich waren die Voraussetzungen für einen erfolgreichen Saisonsauftakt optimal gegeben. Die Mannschaft trat in voller Besetzung und Bankstärke an und auf der Tribüne unterstützen zahlreiche Fans lautstark die Mannschaft. Die Erste Herren begann mit Marc-Daniel Blasius im Tor, Christoph Rüth, Björn Reinke, Thade Bleßmann, Tim Behrmann, Tobias Kummerow von links nach rechts sowie Patrick Rasche am Kreis. Kurz nach Spielanpfiff ging die „Erste“ aus der List mit dem ersten Saisontor durch Christoph Rüth von Linksaußen mit 1:0 in Führung. Und nachdem der Gegner aus Wettbergen kurze Zeit später die erste Zweiminutenstrafe (von insgesamt zehn!) kassierte, bot sich die Chance diese Führung weiter auszubauen. Aber stattdessen verloren die Lister Herren schon in der Anfangsphase des Spiels den Faden und gerieten völlig unnötig schnell in Rückstand. In der Offensive wurden die Möglichkeiten zum Torerfolg einfach nicht genutzt, während Wettbergen sehr effizient einnetzte. Nach 20 Minuten lagen die Germanen mit 4:8 zurück und hatten in dieser Zeit schon drei Siebenmeter „verballert“. Bis zur Halbzeitpause kam nur noch ein Tor hinzu (5:11), was einfach viel zu wenig war, wenn man zwei Pluspunkte aus diesem Spiel mitnehmen wollte.
Wer jetzt gedacht hatte, dass die Mannschaft im zweiten Abschnitt noch einmal voll dagegenhalten würde, der wurde gleich zu Beginn der zweiten Halbzeit eines Besseren belehrt. Der Gegner aus Wettbergen erzielte in den ersten zwei Minuten vier Tore in Folge (5:14). Und wäre das nicht schon genug, so flog Christoph Rüth kurz danach auch noch direkt mit Rot vom Platz, als sein Abwehrversuch, beim Tempogegenstoß des Gegners, misslang. Der sehr gut pfeifende Schiedsrichter hatte keine andere Möglichkeit, als den Spieler auf die Tribüne zu schicken. Gefühlt war das Spiel damit schon nach 35 Minuten gelaufen. Jegliches Aufbäumen der Germanen aus der List wurde in der Folge vom Gegner aus Wettbergen gleich im Keim erstickt. Vorne misslang den Lister Spieler zu viel und hinten wurden zu viele einfache Tore zugelassen. Am Ende stand eine deutliche 16:23 Niederlage.
Welche Erkenntnis kann man nun aus diesem „vergeigten“ Spiel ziehen? Erstens: Die gesamte Mannschaft hatte wohl einfach einen schlechten Tag. Zweitens: Wenn man vorne in der Offensive die sich bietende Chancen in der Form zukünftig nicht nutzt, kann man einfach kein Spiel gewinnen. Und Drittens: Das Potential es besser zu machen, hat die Mannschaft auf jeden Fall. Eine Gelegenheit dazu bietet sich schon am 14.09.19 beim Auswärtsspiel in Bothfeld. Wir drücken die Daumen.
Für Germania List Erste Herren am Ball:
Marc-Daniel Blasius (TW), Frank Jordan (TW), Patrick Swora (1), Thade Bleßmann (2), Tim Behrmann (4), Jonas Wilcke (1), Björn Reinke (3), Christoph Rüth (3), Jakob Wilts, Patrick Rasche (1), Tim Fillmer (1), Tobias Kummerow, Steffen Kahrau, Trainer: Michael Thormann