Einen nie gefährdeten Sieg fuhr die 1. Herren in ihrem ersten Saisonspiel ein und setzte sich so an die Tabellenspitze der 1. Rugbybundesliga. Der erste Schritt, den Platz an der Sonne bis zum Ende der Spielzeit nicht mehr abzugeben war somit getan.
Wie bereits in den Vorjahren war die Pre-Season alles andere als optimal verlaufen. Die lange letztjährige Saison, Verletzungen, die Abstellung von Nationalspielern, private Urlaube und die Absage von geplanten Testspielen warfen kein gutes Licht auf die Vorbereitung der Germanen. Im Vorfeld der Saison hatten sich aber auch positive Veränderungen im Mannschaftsgefüge eingestellt. So stehen aktuell den wenigen Abgängen gleich mehrere hochkarätige Zugänge entgegen. Neu im schwarz-weiß-blauen Dress begrüßt werden dürfen daher für die kommende Saison: Tom Behrendt (FC. St Pauli), Martin Gerlach (RC Aachen), Ruben Pollakowski (Hannover 78) und Michel Wilckens (TSV Victoria Linden). Tom, Ruben und Michel fanden sich dann auch gleich im ersten Saisonspiel für Germania auf dem Platz wieder und bereicherten das ohnehin schon schnelle Spiel.
Die Germanen begann gewohnt schwungvoll und provozierten direkt beim Ankick einen Vorball der Hamburger Stürmer. Daher mit Vorteil spielend und mit einer nicht organisierten Verteidigung konfrontiert, dauerte es lediglich einen kurzen Kontaktpunkt und 3 schnellen Pässen auf der kurzen Seite und der erste Versuch fiel noch bevor die erste Minute überhaupt gespielt war. Der nächste Spielzug der Germanen war dann eine Kopie des Ersten, nur das der Versuch auf der anderen Seite des Malfelds fiel. Der HRC scheint wohl noch in der Kabine zu sein und geriet durch diesen weiteren Versuch bereits nach 5 Minuten mit 00:12 in Rückstand. In der Folge erarbeitet sich der HRC dann einen Straftritt in aussichtsreicher Position und verwandelte diesen auch zum zwischenzeitlichen 03:12-Anschluss. Doch die germanische Angriffsmaschine war gut geölt und legte im direkten Gegenzug den dritten Versuch halb links im Malfeld nach. Auch die Erhöhung saß aus dieser Position. Der nächste Versuch fiel dann wieder auf den anderen Seite der Goalstangen nur 3 Minuten später und der Offensivbonus war für die Germanen gesichert. Zu diesem Zeitpunkt hatte erstaunlicherweise noch nicht eine einzige Standardsituation stattgefunden. Nachdem die Germanen erneut kurz vor dem Malfeld der Hanseaten waren und dennoch nicht durchkamen, fand nach einer Befreiung durch den HRC in Minute 25 das erste Gedränge statt. Nach einer kurzen Unterbrechung legten die Germanen dann erneut nach und kamen zu ihrem 5. Versuch, der mittig unter den Goalstangen abgelegt wurde und dementsprechend auch erhöht werden konnte. Ein weiteres Gedränge wegen Hochhaltens im Malfeld für die Germanen führte dann postwendend zum nächsten Versuch. Mittlerweile waren verletzungsbedingt sowohl ein Germane als auch ein Hamburger Spieler ausgewechselt worden. Wie im Nachgang durch die ärztliche Behandlung ermittelt wurde, wird Ben Caister daher wohl auf Seiten der Lister Germanen vorerst wegen einer Schulterfraktur ausfallen. Somit in Sturmreihe 3 bereits geschwächt folgte der nächste Rückschlag dann als der Neu-Germane Tom Behrendt mit dem gelben Karton bestraft wurde und folglich für 10 Minuten zum Abkühlen auf die Bank geschickt wurde. Doch eine Schwächung der Angriffsmaschinerie zeigte sich nicht. Kurz vor der Halbzeitpause legten die Germanen den nächsten Versuch und schafften es dann sogar nochmals ins Malfeld der Hamburger. Mit 47:03 ging es dann in die Pause.
Der HRC startete dann wie ausgewechselt in die zweite Halbzeit und legte sofort einen Versuch. Die Erhöhung aus weit linker Position misslang jedoch. Doch erneut postwendend legten die Lister nach und liefen ungehindert zum Versuch ein. Das gleiche Spiel wie in der ersten Halbzeit zeichnete sich nun ab. Direkt nach dem Ankick fiel ein weiterer Versuch für die Germanen. Innerhalb von 10 Minuten erfolgten dann weitere 3 Versuche und eine Gegenwehr des HRC fand kaum noch statt. Nach einem langen Befreiungskick der Germanen aus der eigenen 22 heraus und einem langen Sprintduell legte der hervorragend aufgelegte Jarrod Saul dann den letzten Versuch der Partie und sorgte für den deutlichen Endstand von 85:08.
Festzuhalten bleibt, dass dieses Spiel eine der besten Leistungen der gesamten Mannschaft war und Ausfälle vermeintlicher Stammkräfte mittlerweile ohne große Probleme ausgeglichen werden können. Die Gedränge standen gegen einen physisch stärkeren Gegner stabil und die Gassen liefen nach einigen Startschwierigkeiten dann auch. Besonders stark war allerdings die Spielmacherachse um die Kochbrüder und das Innenpaar Saul-Treder. Zudem gelang die Eingliederung der neuen Kräft gleich im ersten Spiel und die Teams von Hannover 78 und RK 03 sollten gewarnt sein.